Bestseller Bücher – Die Roman Higlights 2021

Welche Autoren aus dem Frühjahr 2021 haben mich besonders beeindruckt?
Herausragend sind meiner Meinung nach die Romane von Megan Hunter, Nicola Kabel und Alexander Osang!
Für mich absolute Toptitel des Frühjahrs!


Anfangen möchte ich mit »Die Harpyie« von Megan Hunter an: Ein packender und brillant geschriebener Roman, der zugleich eine eindringliche Charakterstudie ist. Fesselnd vom ersten Augenblick an!

Die Harpyie, Megan Hunter

Wie umgehen mit Betrug und Enttäuschung, wenn Vergebung unmöglich ist? Ausgelöst durch den Seitensprung ihres Mannes gerät Lucy in einen fatalen Strudel aus Rachegelüsten, Wut und Selbstzweifeln.

Lucy lebt mit ihrem Mann Jake und zwei Söhnen ein normales, glückliches Leben in einer Kleinstadt. Bis ein Anruf ihre Realität verändert. David Holmes teilt ihr mit, dass Jake eine Affäre mit seiner Frau hat. Lucy stellt Jake zur Rede und weiß, dass sie ihm nicht einfach vergeben kann. »Du kannst mich auch verletzen. Drei Mal – dann sind wir quitt«, so lautet Jakes Vorschlag. Während Lucy nach außen hin den Schein wahrt und das Familienleben weitgehend aufrechterhält, nimmt in ihr eine dunkle Seite, die aus Kindheitserinnerungen, Wut und der Freude an Gewalt gespeist wird, überhand. Mit beeindruckender Sprachgewalt erzählt Megan Hunter von einer fatalen Metamorphose, die die Grenzen zwischen Wahn und Wirklichkeit verschwimmen lässt und keine Zukunft zulässt.

»Die Harpyie« umfasst 229 Seiten, kostet € 22,- und ist im Verlag C.H.Beck erschienen. ISBN 978-3-406-76663-3

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Nicht mehr aus der Hand legen konnte ich Nikola Kabels Vater-Tochter-Geschichte »Kleine Freiheit«, die meiner Meinung nach absolut zu Recht vom NDR im April als »Buch des Monat» ausgezeichnet wurde.

Kleine Freiheit, Nicola Kabel

In ihrem Roman erzählt Nicola Kabel eine berührende Vater-Tochter-Geschichte und verweist auf Überschneidungen, Gegensätze und Probleme unterschiedlicher Lebensentwürfe. Ein feinfühliges, wunderbares Debüt.

Ein vor ihrer Haustür geplanter Windpark bringt das friedliche Leben der 40-jährigen Saskia Baumgartner durcheinander. Sie engagiert sich in einer Bürgerinitiative und lernt dabei den aufmerksamen, kultivierten Joachim von Wedekamp kennen, der einem konservativen Kreis angehört, in dem es um mehr als nur Windräder geht – um eine grundsätzliche Kritik an der Gesellschaft, an Zuwanderung und Wertewandel. Manches kann sie nachvollziehen, vieles steht aber in starkem Kontrast zu den Überzeugungen, die sie von Kindheit an geprägt haben. Denn aufgewachsen ist sie bei ihrem unangepassten Vater, der die freie Liebe propagiert, mit seiner Familie in einer bunten WG gelebt und erst nach dem Weggang der Mutter in ein bürgerlicheres Leben gefunden hat.

Der Roman »Kleine Freiheit« ist 229 Seiten lang, kostet € 22,- und ist im Verlag C.H.Beck erschienen. ISBN 978-3-406-76467-7

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»Fast hell« ist deutsche Geschichte in autobiografischem Licht. Kaum zu glauben, dass die deutsch-deutsche Wiedervereinigung schon dreißig Jahre zurückliegt. Keine Ostalgie, sondern eine Reiseerzählung, in der es Alexander Osang mit Feingefühl gelingt die Befindlichkeiten vieler Ostdeutscher, zwischen der Suche nach dem Paradies jenseits der Mauer, dem Gefühl etwas nachholen zu müssen und froh zu sein, dass etwas zu Ende ist, treffsicher einfängt.

Fast hell, Alexander Osang

Zwei Männer, die nur die gemeinsame Heimat Ostberlin verbindet, lassen ihr Leben Revue passieren. Auch in seinem neuen Buch erzählt der Autor vom deutsch-deutschen Umbruch, der vor mehr als 30 Jahren begann.

Auf einer Party der kleinen ostdeutschen Gemeinde in New York trifft der Reporter Alexander Osang auf Uwe, Weltbürger mit unglücklichem Liebesleben, der sieben Sprachen spricht. »Ein Mann, dessen Er­innerungen an seine Heimat kaum getrübt worden waren durch die Gegenwart«, so der Autor. Als Osang den Auftrag bekommt, für ein Magazin über die rätselhaften Ostdeutschen zu schreiben, denkt er sofort an Uwe. Sie beschließen, mit Uwes Mutter von Helsinki nach St. Petersburg zu fahren. Statt eines Artikels wird aus den gemeinsamen Tagen auf See eine Mischung aus einer Reisereportage, einer Biografie zweier ganz unterschiedlicher Charaktere und eines literarischen Sachbuchs über die Unmöglichkeit, in Deutschland anzukommen.

»Fast hell« hat 237 Seiten, kostet € 22,- und ist im Aufbau-Verlag erschienen. ISBN 978-3-351-03858-8

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